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Kann eine KI wirklich Kultur verändern – oder braucht es dafür mehr als nur einen guten Prompt?
Der Hype um Künstliche Intelligenz ist längst in der Arbeitswelt angekommen. Tools versprechen Automatisierung, Effizienz – und nun auch: Kulturtransformation per Knopfdruck. Doch wer glaubt, dass man Werte, Haltung oder Zusammenarbeit wie ein Update einspielen kann, irrt.
Der Wunsch dahinter ist verständlich: Kultur ist zäh. Sie braucht Zeit, Geduld, Vorbilder. Aber gerade in agilen Transformationen entscheidet sie über Erfolg oder Scheitern.
Also: Wie gelingt Kulturwandel wirklich – ohne Hokus-Pokus, aber mit Wirkung?
In einem aktuellen Workshop wurde ich gefragt:
„Wenn GPT heute schon Präsentationen schreibt – kann es nicht auch unsere Kulturprobleme lösen?“
Die Idee klingt charmant. Und gefährlich. Denn sie verkennt, was Kultur eigentlich ist: ein kollektives Spielverständnis, das sich durch Erleben, Entscheiden und Vorleben entwickelt – nicht durch Tools.
Deshalb habe ich den Gedanken weitergesponnen. Und daraus ist der Aprilscherz „GPT-Agility“ entstanden: Eine KI, die Führungskräfte zu Coaches macht – in drei Sekunden. Mit einem Prompt.
Was als Scherz begann, bringt ein ernstes Thema auf den Punkt:
In vielen Organisationen wird Agilität implementiert – aber nicht verankert.
Scrum-Rahmen, neue Rollen, OKRs… alles da. Nur: Die Kultur denkt noch in Silos.
Widersprüche zwischen Haltung und Handlung bleiben oft unausgesprochen.
„Wir arbeiten jetzt agil – aber Entscheidungen darf nur das Lenkungsgremium treffen.“
Kulturarbeit bedeutet:
Verhaltensmuster sichtbar machen und gemeinsam weiterentwickeln.
Dazu braucht es Reflexionsräume, psychologische Sicherheit und den Mut, Fragen zu stellen, auf die es keine schnellen Antworten gibt.
Wie im Sport braucht es ein gemeinsames Verständnis:
Was ist unser Spielstil? Wie treffen wir Entscheidungen unter Druck? Wer übernimmt Verantwortung – auch wenn der Ball mal verspringt?
Nicht KI, sondern echte Gespräche. Nicht ein neues Tool, sondern ein geteiltes Verständnis.
In einem Unternehmen wurde z. B. das agile Zielsystem OKR nicht zuerst technisch eingeführt – sondern mit einem Kultur-Check verbunden:
„Was motiviert uns? Wie gehen wir mit Zielkonflikten um? Wie viel Verantwortung wollen wir wirklich teilen?“
Das war der Gamechanger. Kein Prompt. Sondern ein Prozess.
Ich begleite Teams, Führungskräfte und Organisationen dabei, ihre eigene Spielphilosophie zu entwickeln. Nicht mit Standard-Frameworks, sondern mit Neugier, Systemblick und einem strukturierten Dialog.
Oft bin ich der, der die unbequemen Fragen stellt. Der, der Spielzüge analysiert, die nicht auf dem Flipchart stehen. Und der, der mit dem Team gemeinsam erkennt:
Kulturwandel beginnt nicht bei den Tools – sondern bei den Spielregeln.
Der Aprilscherz „GPT-Agility“ hat vielen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.
Aber er zeigt auch: Wir sehnen uns nach einfachen Lösungen für komplexe Probleme.
Doch Kultur lässt sich nicht outsourcen. Sie braucht Beteiligung. Reflexion. Klarheit über das, was uns wichtig ist – und wie wir es gemeinsam leben wollen.
Transformation braucht Haltung. Und Haltung entsteht durch Erfahrung.
Was also motiviert euch als Team? Welche Spielregeln stärken euch – welchee
bremsen?
Link zur Pressemitteilung (der ursprüngliche Aprilschwerz)
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